Sonntag, 16. Oktober 2016

11.10.2016 - 16.10.2016

11.10.2016
Gestern haben wir nichts gemacht und sind damit nicht fertig geworden und so machen wir heute weiter  :-) Der Wind bläst wieder mit voller Kraft. Mittags werden 87 km/h Spitzen am Startplatz gemessen.


12.10.2016
Endlich, der Wind ist schwächer geworden und wir trauen uns auf den Berg. Der erste Flug ist nicht allzu lang, wir müssen wegen dem Wind nach Westen starten. Das heißt, die Thermik steht auf der anderen Bergseite im Lee und die war nicht so einfach.
Nach einer halben Stunde sind wir alle wieder auf dem Landeplatz am Camping.
Wir wandern in 1,5 Stunden auf den Berg zum Auto zurück. Um dann gleich wieder hochzufahren. Mittagessen fällt wieder aus :-(
Der zweite Flug war dann besser, es ging auf 800 m über den Startplatz und wir konnten die Kante ein Stück abfliegen. Es war nur saukalt, wir hatten alles an was im Koffer war und wir haben immer noch gefroren. Auch die Nächte sind zur Zeit unangenehm frisch. Heute morgen hatten wir Eis auf der Frontscheibe, brrrrr...


13.10.2016
Man ist das schwierig hier! Schon wieder bläst der Wind wie wild und an Fliegen ist nicht zu denken. Wir versuchen die Gegend zu Fuß zu erkunden, was aber auch nicht so einfach geht. Viele Wege gibt es nicht und der Rest ist eingezäunt, wir bleiben dauernd im Stacheldraht hängen.


14.10.2016
Ein super Flugtag! Arnaud, unser französischer Fliegerfreund, fliegt ein Stück mit uns und das ohne Instrumente (Vario und GPS), dafür singt er lauthals Lieder und ist total entspannt :-) Er verdient sein Geld hier in Australien als Straßenmusiker.
In einer Phase mit anhaltend sehr schwachem Steigen war es leider zu schwierig für ihn (ohne Vario) und er musste landen gehen. Sehr schade - ein toller Typ und super guter Flieger! Wir fliegen allein weiter und landen nach 4 Stunden und gut 50 km bei einem Rugby Club, auf frisch gemähtem Rasen.  An der Straße - Daumen raus und ein freundlicher Typ bringt uns zurück bis zum Campingplatz.


15.10.2016
Flugtag! Wir starten wieder auf der Westseite und kämpfen fast eine Stunde gegen die Schwerkraft. Kurz vor der Landung kommt die rettende Thermik die uns an die Wolken bringt. Von da an geht es total einfach, wir müssen keine Thermik mehr suchen, es geht überall super gut hoch. Es ist auch kein nennenswerter Wind und wir machen einen schönen Rundflug durch die Gegend. Wenn es nur nicht so übelst kalt wäre! Nach 2,5 Stunden gehen wir zum Landen und heißen Tee trinken.


16.10.2016
Wieder Sturm, früh um 8 Uhr sind schon über 50 km/h Wind. Die Wechsel hier sind enorm, aber trotzdem ist es ein ganz besonderes Fluggebiet. Godfrey hat von hier schon mehrere Weltrekorde gestartet, unter anderem einen 223 km Tandemflug!!
Für uns ist hier Schluss mit Fliegen, die nächsten Tage ist schlecht Wetter angesagt und wir ziehen die Rettung... Der Gleitschirm soll jetzt mit der Post nach Hause und darf nur 20 kg wiegen. Das wird knapp, ich entferne mit dem Cutter-Messer am Packsack alle überflüssigen Taschen und Schnallen. Unser Rettungsschirm ist alt und er wird seinen Ruhestand in Australien genießen.
Die alte Waage von Godfrey zeigt immer noch 21 kg, mal sehen was der Postmann morgen sagt.
Wir schmieden wieder Pläne, kaum ist der Plan gemacht, gibt es einen Neuen ;-) Das macht aber auch Spaß :-)
Morgen nach dem Frühstück fahren wir Richtung Sydney und versuchen in 2 - 3 Tagen unser Auto zu verkaufen. Wenn das nicht gelingt, stellen wir es in eine Garage und fliegen für 4 Wochen ins Warme. Das Ziel steht noch nicht ganz fest, nur warm muss es sein, wir haben die kalten Nächte satt.
Es bleibt spannend :-)


Viele Grüße Heike & Hartmut