Sonntag, 23. Oktober 2016

17.10.2016 - 22.10.2016 Sydney / Australien

17.10.2016
Bei Sturm und Regen verlassen wir Manilla. Unseren Gleitschirm haben wir zu einem beängstigend günstigen Preis auf die Heimreise geschickt. In nur 6 Tagen müßte er in Deutschland eintreffen. Wir klopfen auf Holz und hoffen das Beste - no worrys.
Der Tag taugt nur zum Fahren und wir düsen Richtung Sydney. Keine Chance mehr den ganzen Diesel im Tank zu verbrauchen. Unterwegs meldet sich ein interessierter Autokäufer und wir vereinbaren für Mittwoch einen Termin in Sydney. Morgen gibt es noch viel zu tun am und im Auto, dafür suchen und finden wir einen sehr gut geeigneten Platz.
Unser neues Ziel steht jetzt auch fest. Ab Mittwoch wohnen wir bei Bruno (Schweizer Reisebekanntschaft) und am Wochenende fliegen wir für 4 Wochen nach Malaysia. Dort mieten wir ein Moped und schauen mal wie weit wir kommen.  


18.10.2016
Den ganzen Vormittag widmen wir dem Auto, Heike putzt und ich repariere. Sogar die Handbremse kann ich ein wenig überreden zu bremsen. Nachmittags fahren wir noch 200 km und sind jetzt 40 km vor Sydney, am Hawkesburry River, und genießen die wohl letzte Nacht im Auto. Schön ruhig gelegen, in der Nähe eines Friedhofs :-)


19.10.2016
Von Bruno werden wir herzlich empfangen und luxuriös untergebracht. Wir bekommen sogar ein eigenes Badezimmer! Dann fahren wir gut eine Stunde durch Sydney und treffen 18 Uhr eine Frau die Interesse am Auto hat. Nach der Probefahrt war das Interesse weg, das Auto ist wohl zu groß für eine zierliche Frau. Na ja, versuchen wir es morgen nochmal woanders.


20.10.2016
Wir schlafen gut in einem riiiesigen Bett. Nach 10 Monaten im Auto, wo wir uns nur synchron auf die andere Seite drehen konnten ;-)
Dann geht's wieder zusammen mit Bruno kreuz und quer durch die Stadt. Zu Autohäusern und Gebrauchtwagen-Marktplätzen um unser Gefährt zu verkaufen. Leider ohne Erfolg.
Notfalls können wir das Auto bei Bruno vor dem Haus parken und er kümmert sich um den Verkauf wenn wir in Malaysia sind. Was für ein Service! Also buchen wir den Flug für den 22.10.2016 und den Rückflug am 18.11.2016. So haben wir dann nochmal 2 Tage Zeit in Sydney, bevor wir am 21.11.2016 nach Neuseeland weiterdüsen. 


21.10.2016
Das Auto ist verkauft!! Wir bummeln gerade im Marinemuseum herum, da ruft Bruno an. Ein Käufer steht vor der Tür, hat Bargeld in der Hand und möchte das Auto mitnehmen.
Wir geben ihm telefonisch bei 10.000,- AUD das ok. Uns hat es zwar 16.000 AUD gekostet, aber es hat jetzt ein paar Macken mehr und wir sind sehr froh über den Preis. Das Lenkrad schlackert immer noch sehr, so das sich die Reifen wie eine Treppenstufe abfahren. Die Handbremse kann das Auto nicht wirklich halten. Aus dem Radlager läuft jetzt zwar kein Fett mehr, aber das liegt wohl daran, das keins mehr drin ist. Die Geräusche die es macht sind jedenfalls nicht mehr zu überhören und ich musste mit Sprühöl ein wenig tricksen  ;-) Die Frontscheibe hat insgesamt 7 Einschläge und kommt ganz sicher nicht durch den TÜV.
Trotzdem ist es ein komisches Gefühl, wir hatten uns sehr an das Auto gewöhnt und so viel Spaß damit. Dann liegt da nur ein Bündel Geld und wir sind wieder obdachlos ;-) Auf jeden Fall ein Grund, eine Flasche Wein zu köpfen ;-) ... oder zwei.


22.10.2016
Wir haben noch einen Koffer in Sydney (nicht Berlin;-). Bruno bringt uns zum Flughafen und bewahrt unsere Sachen, die wir später in Neuseeland brauchen, bei sich auf. Er will uns auch am Flughafen abholen wenn wir zurück kommen. Es wird immer schwieriger sich zu revanchieren. Nächsten Sommer will er uns zu Hause in Saalfeld besuchen, wir hoffen das das klappt.


Viele Grüße Heike & Hartmut

Neuer Reiseplan von Nov. 2016 bis Apr. 2017



Fotos 17.10.2016 - 22.10.2016





















Sonntag, 16. Oktober 2016

11.10.2016 - 16.10.2016

11.10.2016
Gestern haben wir nichts gemacht und sind damit nicht fertig geworden und so machen wir heute weiter  :-) Der Wind bläst wieder mit voller Kraft. Mittags werden 87 km/h Spitzen am Startplatz gemessen.


12.10.2016
Endlich, der Wind ist schwächer geworden und wir trauen uns auf den Berg. Der erste Flug ist nicht allzu lang, wir müssen wegen dem Wind nach Westen starten. Das heißt, die Thermik steht auf der anderen Bergseite im Lee und die war nicht so einfach.
Nach einer halben Stunde sind wir alle wieder auf dem Landeplatz am Camping.
Wir wandern in 1,5 Stunden auf den Berg zum Auto zurück. Um dann gleich wieder hochzufahren. Mittagessen fällt wieder aus :-(
Der zweite Flug war dann besser, es ging auf 800 m über den Startplatz und wir konnten die Kante ein Stück abfliegen. Es war nur saukalt, wir hatten alles an was im Koffer war und wir haben immer noch gefroren. Auch die Nächte sind zur Zeit unangenehm frisch. Heute morgen hatten wir Eis auf der Frontscheibe, brrrrr...


13.10.2016
Man ist das schwierig hier! Schon wieder bläst der Wind wie wild und an Fliegen ist nicht zu denken. Wir versuchen die Gegend zu Fuß zu erkunden, was aber auch nicht so einfach geht. Viele Wege gibt es nicht und der Rest ist eingezäunt, wir bleiben dauernd im Stacheldraht hängen.


14.10.2016
Ein super Flugtag! Arnaud, unser französischer Fliegerfreund, fliegt ein Stück mit uns und das ohne Instrumente (Vario und GPS), dafür singt er lauthals Lieder und ist total entspannt :-) Er verdient sein Geld hier in Australien als Straßenmusiker.
In einer Phase mit anhaltend sehr schwachem Steigen war es leider zu schwierig für ihn (ohne Vario) und er musste landen gehen. Sehr schade - ein toller Typ und super guter Flieger! Wir fliegen allein weiter und landen nach 4 Stunden und gut 50 km bei einem Rugby Club, auf frisch gemähtem Rasen.  An der Straße - Daumen raus und ein freundlicher Typ bringt uns zurück bis zum Campingplatz.


15.10.2016
Flugtag! Wir starten wieder auf der Westseite und kämpfen fast eine Stunde gegen die Schwerkraft. Kurz vor der Landung kommt die rettende Thermik die uns an die Wolken bringt. Von da an geht es total einfach, wir müssen keine Thermik mehr suchen, es geht überall super gut hoch. Es ist auch kein nennenswerter Wind und wir machen einen schönen Rundflug durch die Gegend. Wenn es nur nicht so übelst kalt wäre! Nach 2,5 Stunden gehen wir zum Landen und heißen Tee trinken.


16.10.2016
Wieder Sturm, früh um 8 Uhr sind schon über 50 km/h Wind. Die Wechsel hier sind enorm, aber trotzdem ist es ein ganz besonderes Fluggebiet. Godfrey hat von hier schon mehrere Weltrekorde gestartet, unter anderem einen 223 km Tandemflug!!
Für uns ist hier Schluss mit Fliegen, die nächsten Tage ist schlecht Wetter angesagt und wir ziehen die Rettung... Der Gleitschirm soll jetzt mit der Post nach Hause und darf nur 20 kg wiegen. Das wird knapp, ich entferne mit dem Cutter-Messer am Packsack alle überflüssigen Taschen und Schnallen. Unser Rettungsschirm ist alt und er wird seinen Ruhestand in Australien genießen.
Die alte Waage von Godfrey zeigt immer noch 21 kg, mal sehen was der Postmann morgen sagt.
Wir schmieden wieder Pläne, kaum ist der Plan gemacht, gibt es einen Neuen ;-) Das macht aber auch Spaß :-)
Morgen nach dem Frühstück fahren wir Richtung Sydney und versuchen in 2 - 3 Tagen unser Auto zu verkaufen. Wenn das nicht gelingt, stellen wir es in eine Garage und fliegen für 4 Wochen ins Warme. Das Ziel steht noch nicht ganz fest, nur warm muss es sein, wir haben die kalten Nächte satt.
Es bleibt spannend :-)


Viele Grüße Heike & Hartmut

Fotos 11.10.2016 - 16.10.2016



















 
 



Montag, 10. Oktober 2016

01.10.2016 - 10.10.2016

01.10.2016
Wir sind auf dem Weg nach Lightning Ridge, um Opale zu suchen. Aber gaaanz langsam - man muss sich ja auf den großen Fund und den folgenden Reichtum auch mental einstellen. Es gibt auch Einiges zu tun, das Geburtstagsessen, traditionell Spaghetti, muss gekocht und die Blümchen gepflückt werden :-)


02.10.2016
Heute beginnt die Sommerzeit in Australien und unsere Uhren springen eine Stunde vor (9 Stunden vor deutscher Zeit).
Wir sind in Lightning Ridge, einer der wenigen Orten der Welt wo man schwarze Opale finden kann. Aber heute nicht mehr, der Tag ist zu kurz. Wir fahren zu einer Badestelle mit 42 Grad warmen Wasser. Das Wasser stammt aus dem großen Artesischen Becken, was man hier in 1000 m Tiefe angebohrt hat. Es soll auch heilende Wirkung haben - wir haben zwar keine Beschwerden, aber schaden wird's wohl auch nicht.


03.10.2016
Es regnet. Erst am Nachmittag hört der Regen auf und wir können etwas Nudeln. Nudeln heißt hier, in den Restern der Mienen zu suchen, ob vielleicht was übersehen wurde. Das ist auch so, natürlich nur kleine, wahrscheinlich wertlose Stücke. Aber ok, die körperliche Bewegung ist ja auch was wert. Heute ist in Australien übrigens Feiertag - "Labour Day" (Tag der Arbeit) ;-) 


04.10.2016
Den ganzen Tag schlürfen und schürfen wir in der Gegend rum. Wir finden nicht viel, nur Bruchstücke. Aber der Tag war trotzdem schön und interessant. Wir steigen 20 m unter die Erde und besichtigen eine Mine.
Eine ältere Dame erklärt uns alles über Opale. Der größte schwarze Opal der hier je gefunden wurde war so groß wie eine mittlere Zwiebel und hat dem Finder Freudentränen in die Augen und 2,5 Millionen Dollar gebracht.
Wir treffen einen lustigen Typ, ein ehemaliger Lehrer der sich jetzt hier als Künstler versucht und unter anderem Baumstämme mit Opalsplittern beklebt. Von ihm erfahren wir auch, was für Vorraussetzungen man erfüllen muss um nach Opalen zu schürfen.
1. Man muss ein Leben in Staub und Dreck mögen. 2. Man muss reich sein, um große Maschinen kaufen zu können und 3. , das Wichtigste (!), man muss total verrückt sein.
Aber es gibt immer mal wieder einen der es schafft, der etwas findet und den Rest seines Lebens davon leben kann, was mit 90 Jahren natürlich nicht mehr so schwer ist :-)
Zwischen 1950 und 2000 waren hier ca. 50.000 Leute am Suchen, heute leben noch ca. 2000 hier und das meist vom Tourismus.


05.10.2016
60 km entfernt gibt es noch ein Opalfeld, da fahren wir hin. Aber leider finden wir keinen Platz wo wir selber suchen dürfen. Die Leute die hier schürfen sind noch die echten Digger: lange Bärte, staubige Hüte und total im Opalfieber. Wir überlegen kurz einen Claim zu kaufen, was hier wirklich noch geht, entscheiden uns aber dann doch dagegen und fahren zurück nach Lightning Ridge. Ab in die heiße Quelle, da kann man nichts verkehrt machen.


06.10.2016
Ein Tag von dem es nicht viel zu berichten gibt. Wir fahren wieder Richtung Manilla, denn Godfey hat uns per Mail ab Sonntag passables Flugwetter versprochen.
Abends entdecken wir einen paradiesischen Platz zum Übernachten, mal wieder an einem Fluss. Aber überdimensionale Moskitos zwingen uns recht früh zum Rückzug ins Auto.


07.10.2016
Der Weg zurück ist lang und wir legen noch einen Stopp im Kaputar National Park ein. Die Berge sind hier bis 1500 m hoch und wir freuen uns auf einen Wandertag. Den ersten Wanderweg bewältigen wir mühelos - man kann mit dem Auto bis zum Gipfel fahren ;-) Gleich am Parkplatz wäre Heike beinahe über ein Känguru gestolpert. Für einen Apfelgrips bequemte sich der ältere "Herr" aufzustehen, bevor er es sich wieder gemütlich machte.
Ein paar Wege gehen wir dann doch noch zu Fuß und wir bekommen tolle Aussichten weit übers Land. Den Rest des Tages "regenerieren" wir an unserem idyllischen Platz am Fluss.


08.10.2016
Ankunft im Fliegercamp. Wir nisten uns erstmal auf dem Campingplatz ein, überlegen aber für ein paar Tage ein Zimmer zu mieten. Erstens sind die recht günstig und Zweitens wäre es wirklich einmal toll in einem richtigen Bett zu schlafen ;-)
Es gibt WLAN auf dem Platz was auch wirklich funktioniert und wir laden uns ein paar Nachrichtensendung runter. Das werden wir aber in Zukunft bleiben lassen. Hier ist es so schön friedlich: schöne Natur, nette Leute, keiner stresst rum. Und dann Nachrichten von lauter durchgeknallten Typen wie Putin, Erdogan, Trump und so was :-( 


09.10.2016
Wir fahren auf den Mount Borah zum Fliegen, aber außer einer Truppe Kangaroos ist niemand zu sehen. Der Wind pfeift auch schon mit starken Böen über den Startplatz. Es ist über ein Jahr her, das wir in thermischer Luft geflogen sind und ich habe weiche Knie. Wir müssen ja auch nicht die ersten sein, die heute in die Luft gehen und ich kümmere mich erstmal um die immer noch quietschende Bremse am Auto. Ich bin gerade fertig, da geht der erste Flieger raus und es sieht gar nicht so schlecht aus. Also gleich hinterher. Wir starten in die perfekte Phase und sinken mit den anderen ins Tal, macht ja nichts - gleich nochmal hoch. Der zweite Flug war schon besser und wir können den Startplatz 300 m überhöhen. Ich fühle mich langsam wieder wohl in der Luft. Viel mehr war wohl heute nicht zu machen, aber für den Wiedereinstieg ein schöner Tag ;-)


10.10.2016
Heute herrscht wieder Sturm. Ein Partyzelt segelt in unsere Richtung und landet zum Glück noch vor dem Auto. An Gleitschirmfliegen ist nicht zu denken, aber so war es auch vorhergesagt. Also verbringen wir den ganzen Tag mit Hausarbeit und faulenzen ;-)


Viele Grüße Heike & Hartmut

Reiseplan von Nov. 2016 bis Apr. 2017

Fotos 01.10.2016 - 10.10.2016