Montag, 18. April 2016

11.04.2016 - 17.04.2016

11.04.2016
Gestern sind wir noch bis in die Ortschaft Coolgardie gefahren. Coolgardie wird "Mother of the Goldfields" genannt. Hier ist auch wirklich jedes Stück Boden umgegraben, rechts und links der Straße eine Mine an der anderen. Wir sind überall rumgeklettert, vielleicht hat einer einen Nugget übersehen - war aber nix.
Wir haben uns auch auf dem alten Friedhof umgesehen, viele sind keine 30 Jahre alt geworden.
Ich denke, Goldsucher war doch nicht so ein toller Job. Wenn man nicht in seiner Mine verschüttet wurde, hat einen der Nachbar umgenietet, wegen einem Nugget. 


12.04.2016
Kurz entschlossen und ohne genaues Ziel fahren wir weiter Richtung Norden. Wir wollen in einem großen Bogen wieder an die Küste oberhalb von Perth. Der Tank ist voll, los geht's.
Es geht nur über einsame Schotterpisten (Gravel Roads).
Auf unserer Karte sind Orte eingezeichnet und ich dachte da können wir Wasser nachtanken, das hatten wir in Coolgardie versäumt.
Jetzt mussten wir feststellen, jeder Ort ist anders.
Der Erste war eine verrostete Tonne und ein paar alte Ziegel, der Nächste nur ein Hinweisschild, das hier mal was war.
Wir werden noch zwei Tage brauchen bis zur Hauptstraße, also Duschen ist wieder gestrichen und Wasser nur zum Essen kochen. Bier und Wein hatten wir zum Glück erst aufgefüllt. 


13.04.2016
Ein langer Tag im Auto mit ein paar spannenden Einlagen. Erst ein kleiner Spaziergang, bei dem wir uns doch glatt verlaufen. Ich musste einige Male auf einen Baum klettern um die Orientierung wieder zu finden. Wer jetzt lacht, soll das erstmal hier im Busch besser machen :-) Irgendwie sieht plötzlich alles gleich aus.
Dann versinkt Heike beim Foto machen bis zu den Knien im Sumpf und ich habe Mühe ihre Schuhe wieder zu finden. Wir sind ziemlich eingesaut und haben kein Wasser!
Der Weg wird auch schlammiger, ich staune immer wieder, was mit dem Auto alles möglich ist.
Wir sind ganz allein, den ganzen Tag: kein Mensch, kein Auto, nix! Nur Fliegen und Mücken!
Kurz und gut, ein schöner Tag :-)


14.04.2016
Das Outback ist so schön, wir bleiben noch. Die Farben sind einfach umwerfend: Blauer Himmel, rote Erde und grüne Sträucher. Und die Stille müsstet ihr mal hören! Unsere Solardusche konnten wir in einem Wasserloch auffüllen und ein paar Bier sind auch noch da.
Getroffen haben wir heute nur ein paar Straßenarbeiter, die sicher auch froh waren, das auf dieser Straße mal jemand fährt und ihre Arbeit so würdigt :-)
Wir feiern unser Jubiläum "100 Tage Australien" in wunderbarer Einsamkeit.


100 Tage, perfekt für eine Bilanz.
Wir haben bisher 5300,- € ausgegeben,  also 53,-€ pro Tag.
Das teilt sich auf in:
1422,-€ für Diesel
1520,-€ für Reparaturen, Ölwechsel, neue Reifen, Versicherung usw.
520,-€ für Sonstiges (neue Sandalen, Brille, Kocher, Tisch und solche Sachen)
330,-€ für Bier und Wein (wir sind sehr sparsam!) :-)
136,-€ Eintrittsgelder (Nationalparks, Museen und so was)
Der Rest für Lebensmittel .
Wir sind 14700 km gefahren und haben im Durchschnittlich 12,8 l / 100 km verbraucht.
Zum Preis von durchschnittlich 1,10 AUD = 75 € Euro Cent/Liter.
Die Heizung im Auto lief öfter als die Klimaanlage.
Heike hat bis jetzt 4600 Bilder gemacht. Schon aussortiert !!
Wir ernähren uns immer noch vegetarisch und uns geht's super gut .
Jetzt bleiben noch 380 Tage bis wir nach Hause kommen.
Statistik fetzt oder? 

 
15.04.2016
Zurück auf dem Highway und der lange Weg zur Küste. Unser nächstes Ziel, die Pinnacle, werden wir wohl morgen erreichen. 
Heute wird erstmal wieder getankt, Diesel, Wasser, Lebensmittel und ein paar neue Bremsklötze fürs Auto (wegen der vielen Fotostopps ;-))


16.04.2016
Bremsklötze wurden im letzten Abendlicht noch montiert, ging flotter als erwartet. So konnten wir früh gleich durchstarten. Mittagessen gab's am Strand des Indischen Ozeans, mit den Füßen im Sand - so wie es uns gefällt .
Gut gestärkt erreichten wir den Nambung National Park, mit einigen vielen anderen Menschen - es war mal wieder Wochenende. Irgendwie haben wir schlechtes Timing, oder es gibt einfach zu viele Wochenenden :-) Heike schafft es trotzdem ein paar Fotos zu machen ohne einen einzigen Japaner auf dem Bild :-)
Die ungewöhnlichen "Kalksteinzähne" in dieser Miniwüste mit ihrem leuchtend gelben Sand sind ein seltsam schöner Anblick! Die Sonne drückte auf die Rübe und wir verziehen uns ins Infozentrum, wo man die Erklärungen für die Entstehung dieses Naturwunders bekommt. Vor ca. 400.000 Jahren stand hier ein Wald der von einer "mobilen Düne" überrannt worden ist und das was wir heute sehen sind die versteinerten Baumstämme.


17.04.2016
Wir bewegen uns weiter Richtung Norden, haben allerdings festgestellt, das die Radnaben vom Auto sehr heiß werden. Könnte mit dem Bremszylinder zusammenhängen. Auf jeden Fall weiter beobachten!
Nächstes Ziel, die Stadt Geraldton, hier müssen wir unbedingt noch günstig Lebensmittel bunkern, die Gelegenheiten werden ab jetzt dünner gesät sein. Aber: oh Schreck - der Supermarkt hat doch glattweg geschlossenen. Und das zum Sonntag! Haben wir hier noch nie erlebt. Das heißt, wir campieren eine Nacht in der Nähe und versuchen es morgen wieder.


Letzter Standort:  
S 28.77547° E 114.60571°